Wie ernähre ich mich gesund, wenn ich lange leben möchte?

Die Medien berichten täglich über gesunde Ernährung. Nahrungsergänzungsmittel, Fitnessprodukte und kleine Diät-Helferlein sollen das richtige Essverhalten ankurbeln. Hinter all den Werbemaßnahmen und neuartigen Produkten steht ein regelrechter Boom, der die Wirtschaft ankurbelt.

Sogar neue Berufe wie Fitness-Influencer und Ernährungsberater mit Spezialisierung kommen auf. Leider haben Fitness-Influencer selten eine adäquate Ausbildung genossen. Mit ihren Fehlinformationen helfen sie dir nicht weiter und bei der Vielzahl an Informationen fühlst du dich schnell überfordert.

In diesem Artikel bekommst du zur gesunden Ernährung eine studienbelegte Übersicht, damit du ein langes und gesundes leben führst.

Familie ist am Kochen und hat Spaß dabei

Neben der nötigen Kenntnis über eine gesunde Ernährung brauchst du Wissen darüber, wie andere Menschen sich möglichst lange fit halten. Denn eine gesunde Ernährung bringt dir nichts, wenn du kein langes Leben anstrebst.

An dieser Stelle empfehlen wir dir unserem Artikel „Gesund leben“, wo wir uns u.a. weltweit Kulturen angeschaut und studienbasiert herausgefunden haben, dass die Inselbewohner von Okinawa ein Lebensalter von überwiegend mehr als 97 Jahren aufweisen. Integrierst du diese Weisheiten in deine Lebensweise, so kommt dein Körper in den Genuss von Langlebigkeit, physischer Stärke und einem dynamischen Geist.

Nun zum eigentlichen Thema, und zwar der gesunden Ernährung. Nachfolgend haben wir dir die wichtigsten Punkte aufgeführt, die es für eine optimale Ernährung zu beachten gilt.

Kalorienzufuhr berücksichtigen

Zur gesunden Ernährung gehört die Anpassung der Kalorienzufuhr an deinen individuellen Bedarf. Während US-Amerikaner durchaus 3.600 Kalorien pro Tag zuführen, liegt der Durchschnittswert der empfohlenen Kalorien deutlich drunter.

Die exakte Menge der Kalorien hängt von Geschlecht, Alter, Größe und dem Lebensstil ab. Die nachfolgende Tabelle ist ein Beispiel für Personen, die beruflich viel sitzen und in der Freizeit moderate Bewegung haben:

LebensalterMännerFrauen
15 bis unter 19 Jahre10.460 kJ/2.500 kcal8.370 kJ/2.000 kcal
19 bis unter 25 Jahre10.460 kJ/2.500 kcal7.950 kJ/1.900 kcal
25 bis unter 51 Jahre10.040 kJ/2.400 kcal7.950 kJ/1.900 kcal
51 bis unter 65 Jahre9.200 kJ/2.200 kcal7.530 kJ/1.800 kcal
65 Jahre und älter8.370 kJ/2.000 kcal6.700 kJ/1.600 kcal

In jedem Fall solltest du deine Kalorien einmal berechnen, damit du einen ungefähren Wert hast (Zum Kalorienbedarfs-Rechner). Das Zählen von Kalorien empfehlen wir aufgrund Alltagsuntauglich nicht. An dieser Stelle empfehlen wir unser selbst entwickeltes Abnehmkonzept, welches sich leicht in jeden Alltag integrieren lässt.

Ausreichend (gefiltertes) Wasser trinken

Über das Thema „Wasser“ könnten wir ein komplettes Buch schreiben, da es enorme Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat. Daher für heute die Kurzform in Bezug auf eine gesunde Ernährung:

Ohne Wasser funktioniert der Transport der Nährstoffe in die Zellen nicht.

Selbst wenn du dich also gesund ernährst, nimmt der Körper die Nährstoffe aufgrund Wassermangels nicht richtig auf. Trinke daher täglich mindestens 2 bis 3 Liter reines Wasser, wobei es sich hier lediglich um einen groben Richtwert handelt.

Tipp: In unserem Artikel über die Osmoseanlage erfährst du, warum Leitungswasser nicht gesund ist und wie du stattdessen dein Wasser trinken solltest, damit es seine positiven Eigenschaften im Körper umsetzen kann.

Verzichte auf Getränke mit Zusatzstoffen

Zuckerhaltige Getränke und Getränke mit Geschmack sind meist voller Zusatzstoffe – und ja, auch Zero- und Light-Produkte gehören dazu. Sie sind für eine gesunde Ernährungsweise nicht geeignet. Gleiches gilt für alkoholische und kohlensäurehaltige Getränke, da sie ebenfalls Nachteile aufweisen.

Das heißt allerdings nicht, dass du diese Getränke auf keinen Fall trinken solltest. Es spricht absolut nichts dagegen, sich ab und zu mal ein Getränk zu gönnen, was kein (gefiltertes) Wasser ist.

Makronährstoffe richtig einsetzen

Als Makronährstoffe werden Kohlenhydrate, Eiweiße (Proteine) und Fette bezeichnet. Lediglich Eiweiße und Fette sind für den Körper lebensnotwendig. Kohlenhydrate sind keine essenziellen Makronährstoffe und müssen dem Körper nicht hinzugeführt werden.

Ohne Kohlenhydrate wirst du zu Beginn der Reduzierung bzw. des Verzichts übliche Symptome spüren. Dazu gehören etwa Kopfschmerzen oder Konzentrationsschwäche. Dein Körper gleicht den Mangel aus, indem er die Energie anstatt aus Kohlenhydraten nun aus den Eiweißen bezieht. Dieser Zustand nennt sich Ketose.

Die Ketose steht nicht zwingend für eine gesunde Ernährung, auch wenn uns die Medien dies gelegentlich vorgaukeln. Konzentriere dich vordergründig auf komplexe (langkettige) und nicht auf einfache (kurzkettige) Kohlenhydrate.

Ballaststoffe nicht unterschätzen

Ballaststoffe sind größtenteils unverdauliche Nahrungsbestandteile, welche aus komplexen Kohlenhydraten bestehen und vorwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen.

Lege den Fokus gerne auf Lebensmittel mit einem hohen Ballaststoffanteil, da durch den Verzehr das Sättigungsgefühl schneller eintritt und laut Studien zahlreiche gesundheitliche Auswirkungen hat.

Pro Tag sollten ungefähr 30 bis 40 g Ballaststoffe konsumiert werden.

Eiweißbedarf pro Tag decken

Proteinquellen spielen eine zentrale Rolle in einer ausgewogenen Ernährung. Proteine sind an einer Vielzahl von lebenswichtigen Funktionen beteiligt, einschließlich des Wachstums, der Reparatur von Gewebe, der Hormonproduktion und der Aufrechterhaltung eines starken Immunsystems. Wenn es um gesunde Ernährung geht, ist es entscheidend, hochwertige Proteinquellen in die Mahlzeiten aufzunehmen.

Gesundheitlich unbedenklich sind Proteinquellen aus pflanzlichen Lebensmitteln, wobei tierische Eiweiß nicht verboten sind. Für eine gesunde Ernährung ist es nicht notwendig, eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise zu wählen.

Pro Tag sollten ungefähr 0,8 g Protein je kg Körpergewicht konsumiert werden. Personen, die Muskeln aufbauen wollen, sollten ihren täglichen Proteinbedarf auf bis zu 2 g je Körpergewicht erhöhen.

Gesunde Fettsäuren nicht vergessen

Es gibt gesunde Fettsäuren, die als gesättigte, einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren bezeichnet werden. Transfettsäuren hingegen werden umgangssprachlich als schlechte Fette bezeichnet.

Für eine gesunde Ernährung ist es wichtig, sich auf die gesunden Fette zu fokussieren. Auch ist zu beachten, dass die Omega-3-Fettsäure alpha-Linolensäure und die Omega-6-Fettsäure Linolsäure lebensnotwendig sind, da sie im menschlichen Organismus nicht selbst gebildet werden können. Sie gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

Pro Tag sollten ungefähr 0,7 bis 1,0 g Fett je kg Körpergewicht konsumiert werden.

Mikronährstoffe abdecken

Zu den Mikronährstoffen gehören Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Jeder Mikronährstoff hat andere Vorteile für den menschlichen Körper. Welche Mikronährstoffe wofür zuständig sind, erfährst du in der folgenden Liste:

Vitamine

Vitamin A (Retinol)stärkt die Sehkraft, unterstützt Wachstum und Immunsystem
Vitamin B1 (Thiamin)stärkt das Herz- und Nervensystem
Vitamin B2 (Riboflavin)Bestandteil von vielen an Fett- und Eiweißverwertung beteiligten Enzymen
Vitamin B3 (Niacin)Beteiligt am Nervenstoffwechsel und an Wachstumsprozessen
Vitamin B5 (Pantothensäure)wichtig für den Fettstoffwechsel und die Bildung neuer Körperzellen
Vitamin B6 (Pyridoxin)für Eiweißstoffwechsel und die Funktionen des Kreislauf- und Nervensystems
Vitamin B7 (Biotin)wichtig für diverse Stoffwechselprozesse und für den Zellwachstum
Vitamin B8 (Inositol)wichtig für gesunde Haut, Haare und Nägel
Vitamin B9 (Folsäure)wichtig für Zellwachstum, -teilung und Aufbau der Erbsubstanz, daher besonders wichtig in der Schwangerschaft.
Vitamin B12 (Cobalamin)wichtig für die Neubildung von Zellen, erhält ein gesundes Kreislauf- und Nervensystem
Vitamin C (Ascorbinsäure)stärkt die Abwehr, unterstützt die Bildung von Bindegewebe
Vitamin D (Calciferol)fördert die Aufnahme von Calcium, daher wichtig für die Knochenbildung
Vitamin E (Tocopherole)Haut- und Zellschutz
Vitamin H (Biotin)Siehe „Vitamin B7 (Biotin)
Vitamin K (Phyllochinone)Knochengesundheit und Blutgerinnung

Mineralstoffe

Calciumstärkt Knochen und Zähne
Chlor/Chloridwichtig für den Wasserhaushalt/das Säure-Basen-Gleichgewicht
Kaliumwichtig für die Ausschüttung von Hormonen, Bildung von Eiweiß und Glykogen
Magnesiumzur Nerven- und Muskelentspannung, aktiviert etwa 300 Enzyme
Natriumwichtig für die Aufnahme & den Transport von Nährstoffen
Phosphorbeteiligt sich am Energiestoffwechsel
Schwefelwichtig für den Knochenstoffwechsel

Spurenelemente

Borwirkt vorbeugend gegen Osteoporose und hilft zudem auch bei der Erkrankung
EisenBildung von Hämoglobin für den Sauerstofftransport Teil der Enzyme in vielen Stoffwechselprozessen
BismutHilfreich bei Magen-Darm-Erkrankungen Wird in Medikamenten verwendet
LithiumWird in Medikamenten gegen bipolare Störung eingesetzt
ZinkUnterstützung des Immunsystems Beteiligung an der DNA-Synthese Wundheilung und Hautgesundheit
Fluor/FluoridUnterstützung für die Gesundheit von Zähnen und Knochen
SelenAntioxidative Funktionen, Schutz vor Zellschäden Unterstützung der Schilddrüsenfunktion
KupferKollagenbildung für Haut, Knochen und Bindegewebe Unterstützung des Eisenstoffwechsels
ManganKnochenbildung und Erhalt Aktivierung von Enzymen im Energiestoffwechsel
ChromRegulierung des Blutzuckerspiegels Einfluss auf den Fettstoffwechsel
MolybdänAktivierung von Enzymen im Stoffwechsel Beteiligung am Abbau von Harnsäure
JodBestandteil der Schilddrüsenhormone Regulierung des Stoffwechsels und Energieverbrauchs

Sekundäre Pflanzenstoffe

FlavonoideStarke Antioxidantien, schützen Zellen vor Schäden Entzündungshemmende Wirkung Unterstützen das Herz-Kreislauf-System
PhytosterineWirkt gegen Cholesterin & Herz-Kreislauf-Erkrankungen
SaponineAntibiotische Wirkung
Protease-InhibitorenWirkt risikoverringernd gegen Krebserkrankungen
CarotinoideVorläufer von Vitamin A, wichtig für die Sehkraft Antioxidative Eigenschaften Unterstützen das Immunsystem
GlukosinolateKrebsprävention, insbesondere bei Krebsarten wie Brust- und Darmkrebs Entzündungshemmende Wirkung
SulfideVerringert das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen
PolyphenoleAntioxidative Wirkung, schützen vor Zellschäden Unterstützen die Herzgesundheit Verbessern die Durchblutung und den Blutdruck
LignaneHormonregulation, insbesondere bei Östrogenen Potenzielle Vorbeugung gegen bestimmte Krebsarten
AllicinSenkung des Blutdrucks und Unterstützung der Herzgesundheit Antimikrobielle Wirkung, antibakteriell und antiviral
ResveratrolSchutz des Herz-Kreislauf-Systems Antioxidative Eigenschaften, verhindern Zellschäden
CurcuminEntzündungshemmende Wirkung Unterstützung bei Gelenkerkrankungen

Unverarbeitete Lebensmittel bevorzugen

Zu stark verarbeitete Lebensmittel enthalten kaum noch Mikronährstoffe. Diese sind allerdings für eine gesunde Ernährung entscheidend. Achte beim Einkauf daher darauf, Nahrung frisch zu kaufen und sieh von Konserven und Einmachgläsern ab.

Grundsätzlich gilt: Je länger die Liste der enthaltenen Zutaten ist, desto schlechter das Lebensmittel.

Schnapp dir unverarbeitete Lebensmittel und recherchiere hierzu nach entsprechenden Rezepten. Weiter unten im Artikel findest du auch Rezepte für eine gesunde Ernährung.

Insulin-Ausstöße minimieren und Insulin-Piks vermeiden

Sobald du etwas isst, zerlegt es dein Körper in einzelne Bestandteile (Zuckermoleküle). Dein Körper schüttet nun das Hormon Insulin aus, wodurch dein Blutzuckerspiegel ansteigt. Dieser Prozess sorgt dafür, dass die Nährstoffe in die Zellen transportiert werden. Es ist also an sich eine gute Sache. Aber:

Ein zu schneller oder zu häufiger Anstieg oder Rückgang des Insulins sorgt für dutzende Nachteile und Erkrankungen.

Du solltest am Tag also keine Zwischenmahlzeiten zu dir nehmen, zuckerhaltige Getränke vermeiden und kurzkettige (einfache) Kohlenhydrate vermeiden, um insulinbezogene Nebenwirkungen zu vermeiden.

Fasten, aber richtig

Fasten entlastet Körper, Geist und Seele, indem du für eine bestimmte Zeit gänzlich auf die Nahrungszufuhr verzichtest. Alltagstauglicher ist das Intervallfasten, auch als intermittierendes Fasten bezeichnet. Diese Variante minimiert durch die Fastenzeit die Häufigkeit des Blutzuckeranstiegs. Beim Intervallfasten wechseln sich Zeiträume der Nahrungsaufnahme und Fasten-Zeit ab.

16/8-Methode des intermittierenden Fastens

Die meisten Menschen favorisieren die 16/8-Methode, bei welcher sie 16 Stunden fasten und anschließend 8 Stunden Nahrung zuführen können. Während dieser Fastenzeit kann der Körper die bereits in den Fettreserven gespeicherte Energie für andere Aufgaben verwenden.

5 Rezeptideen für eine gesunde Ernährung

Ofengemüse in Süß-Sauer-Sauce

Kartoffel One Pot

Fleisch im Ofen mit Gemüse

Ayuvedisch Kartoffeln

Lachs mit Ofengemüse

Fazit zur gesunden Ernährung

In der Welt der gesunden Ernährung ist es wichtig, sich auf fundierte Ratschläge zu konzentrieren, um sich langfristig gesund zu ernähren. Dazu gehört die Anpassung der Kalorienzufuhr, ausreichend Wasser trinken, auf Zusatzstoffe in Getränken verzichten und sich auf Ballaststoffe, Proteine und gesunde Fette zu konzentrieren.

Mikronährstoffe sollten abgedeckt werden, indem eine Vielzahl von Vitaminen und Mineralstoffen aus natürlichen Quellen aufgenommen wird. Insulin-Ausstöße sollten minimiert und Insulin-Piks vermieden werden. Eine gesunde Ernährung fördert nicht nur das Abnehmen, sondern auch die allgemeine Gesundheit und Langlebigkeit. Es ist eine bewusste Entscheidung für ein besseres Leben.

Teile uns gerne in den Kommentaren mit, welche Erfahrungen du bereits beim Umsetzen von gesunder Ernährung gemacht hast. Was waren die größten Probleme, um „clean“ zu essen?

Wie ernähre ich mich gesund, wenn ich lange leben möchte?

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