Die 5 besten Steuertipps für deine Steuererklärung als Angestellter

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und dir wird schmerzlich bewusst: Bald ist es wieder an der Zeit, deine Steuererklärung zu machen. Tatsächlich bist du mit deinen Bauchschmerzen bei diesem Thema nicht allein – die meisten wollen sich um diese Aufgabe drücken. Doch damit ist nun Schluss: Wir stellen dir die 5 besten Steuertipps vor, damit du deine Steuern reduzieren und Geld zurückbekommen kannst!

Was kann ich von der Steuer absetzen?

Willst du Steuern sparen, weißt aber nicht so recht, wo du bei deiner Steuererklärung anfangen sollst? Bevor wir dir unsere Top-Steuertipps verraten, zeigen wir dir zunächst einmal, was du alles von der Steuer absetzen kannst. So lassen sich deine Steuern optimieren und du bekommst bares Geld zurück.

Werbungskosten

Die meisten Steuern lassen sich durch Werbungskosten sparen. Hast du einen langen Arbeitsweg? Oder fallen regelmäßig Arbeitsmittel an? Dann solltest du jetzt genau zuhören. Zu den Werbungskosten gehören:

  • Arbeitsmittel
  • Fahrtkosten
  • Fort- und Weiterbildungskosten

Für Arbeitswege kannst du in jedem Jahr 30 Cent pro Kilometer für die einfache Entfernung abrechnen. Dabei dürfen die Werbungskosten maximal 4.500 Euro betragen. Arbeitsmittel kannst du bis zu einem Betrag in Höhe von 952 Euro absetzen. Wenn der Betrag höher ist, wird er über die Jahre abgeschrieben.

Außergewöhnliche Belastungen

Ein wichtiger Punkt in der Steuererklärung sind außergewöhnliche Belastungen. Wer Kinder über 18 Jahr hat, die auswärts wohnen und sich in einer Ausbildung befinden, kann einen Ausbildungsfreibetrag in Höhe von 924 Euro absetzen. Für Angehörige, an die du Unterhalt zahlst, können 9.000 Euro angegeben werden.

Spenden

Spendenzeit ist das ganze Jahr über – nicht nur zu Weihnachten. Du tust damit nicht nur etwas Gutes, sondern kannst damit auch deine Steuern reduzieren. Denn steuerlich betrachtet sind Spenden eine sehr praktische Sache. Du kannst bis zu 20 % deiner Einkünfte als Sonderausgaben steuerlich geltend machen. Denn für Spenden und Mitgliedsbeiträge bis zu einer Höhe von 200 Euro gelten vereinfachte Nachweispflichten. Ein Kontoauszug reicht in der Regel aus. Doch Vorsicht: Vereinsmitgliedsbeiträge fallen nicht in diese Kategorie!

Arbeitszimmer

Bist du Angestellter und arbeitest in deinen eigenen vier Wänden? Dann ist das Arbeitszimmer für dich interessant. Mit einer Höhe von 1.250 Euro im Jahr kannst du damit deine Steuerlast senken. Folgende Ausgaben spielen hier eine Rolle:

  • Miete
  • Nebenkosten
  • Rundfunkgebühren
  • Bürobedarf
  • Büromöbel

Das einzige Problem ist, dass das Finanzamt dein Arbeitszimmer anerkennen muss, was leider nicht immer der Fall ist. Besonders Lehrer und im Außendienst Tätige haben es hier sehr einfach.

Doppelte Haushaltsführung

Benötigst du eine zweite Wohnung und das nur wegen deiner Arbeit? Die doppelte Haushaltsführung lässt sich von der Steuer absetzen. Auf diese Weise kannst du Lohnsteuer sparen. Der monatliche Höchstbetrag liegt hier bei 1.000 €. Ausgaben wie die Miete der Zweitwohnung, Nebenkosten, Zweitwohnungssteuer sowie Familienheimfahrten fließen hier mit ein.

Private Dienstleistungen

Haushaltsnahe Dienstleistungen, welche du in Auftrag gibst, lassen sich von der Steuer absetzen. Dabei ist es ganz gleich, ob es sich um eine Putzfirma oder um einen selbstständigen Gärtner handelt. Ganze 20 % kannst du direkt von deiner Steuerlast abziehen. Der Höchstsatz liegt im Jahr bei 4.000 Euro.

Doch wir haben einen besonderen Steuertipp für dich: Versuche, die haushaltsnahen Dienstleistungen mit Handwerkskosten zu kombinieren! Wenn du daher zum Beispiel maximal 1.200 Euro für Handwerkskosten angibst und 510 Euro für eine Putzkraft auf Minijob-Basis, ergibt dies gemeinsam mit den haushaltsnahen Dienstleistungen bis zu 5.710 Euro.

Nebenkosten

Wenn du zur Miete wohnst und regelmäßig eine Nebenkostenabrechnung erhältst, haben wir gute Nachrichten für dich: Viele der darin enthaltenen Punkte kannst du von der Steuer absetzen. Ausgaben bis zu einem Betrag von 1.200 Euro sind nämlich steuerlich absetzbar. Dazu zählen:

  • Gartenpflege
  • Hausmeister
  • Schornsteinfeger
  • Reinigung von Treppenhaus, Haus und Dachrinnen
  • Winterdienst
  • Wartung von Warmwassergeräten und Heizung
  • Bekämpfung von Ungeziefer
  • Riester-Förderung

Altersvorsorge

Jeder sollte gut für das Alter vorsorgen – besser früher als später. Modelle wie die Rürup-Rente, aber auch die betriebliche Altersvorsorge wirken sich nicht nur gut auf deine Versorgung im Alter aus, sondern auch auf deine Steuern. Der Beitrag zur betrieblichen Altersvorsorge wird direkt von deinem Brutto-Gehalt abgezogen. Die Bemessungsgrundlage sinkt und deine Lohnsteuer und die Sozialversicherung profitieren. Von der Rürup-Rente kannst du sogar bis zu 94 % des Beitrags als Sonderausgabe angeben. Hier werden Aufwendungen von 25.639 Euro jährlich berücksichtigt.

5 Tipps für die Steuererklärung

Jeder, der seine Steuererklärung macht, hat ein Ziel: die Steuern zu reduzieren. Doch die Überwindung, sich endlich an den PC zu setzen und die Steuererklärung zu erstellen, ist bei vielen sehr groß. Nicht zuletzt liegt das an dem fehlenden Know-how. Deshalb stellen wir dir praktische Steuertipps vor, mit denen du Geld vom Vater Staat zurückbekommen kannst.

Steuertipp Nr. 1: Wahl der richtigen Steuerklasse

Weißt du, in welche Steuerklasse du gehörst? Den meisten ist die Einteilung nicht ganz klar. Deshalb hier eine einfache Unterteilung, sodass du sofort weißt, welcher Steuerklasse du zugeordnet wirst:

  • Steuerklasse I: ledig und kinderlos
  • Steuerklasse II: alleinerziehende Eltern
  • Steuerklasse III / V: verheiratete Paare, bei denen ein Partner deutlich mehr verdient
  • Steuerklasse IV: verheiratete Paare, die ungefähr gleich viel verdienen
  • Steuerklasse VI: Zweit- und Drittjobs

In einigen Fällen kann es dir ziemlich viel Steuern ersparen, wenn du in eine andere Steuerklasse wechselst. Bei verheirateten Paaren, die sich in Steuerklasse IV befinden, sollte ein Wechsel in die Kombination III / V abgewogen werden. Wenn ein Kind ansteht oder sich das Einkommen des Ehepartners stark verändert, ist ebenfalls ein Wechsel sinnvoll. Alleinerziehende sollten, um Steuern zu sparen, in die Steuerklasse II wechseln. Das kannst du bei deinem zuständigen Finanzamt beantragen.

Steuertipp Nr. 2: Beantragung einer Lohnsteuerermäßigung

Wenn du aufgrund deiner Berufstätigkeit einen zweiten Wohnsitz benötigst oder besonders weit fahren musst, ist dieser Steuertipp genau das Richtige für dich: Du kannst einen Werbungskostenfreibetrag auf deiner Lohnsteuerkarte beantragen. Auf diese Weise fällt die Lohnsteuer jeden Monat geringer aus.

Möglich ist die Beantragung für jeden, der im Jahr mehr als 600 Euro an Aufwendungen hat. Da die Werbungskostenpauschale jährlich ohnehin bei 1.200 Euro liegt, musst du also 1.800 Euro ausgeben, um von diesem Steuertipp profitieren zu können.

Steuertipp Nr. 3: Aufbewahren & Sortieren von Belegen

Keine Buchung ohne Beleg – das ist ein wichtiger Grundsatz, wenn es um die Steuererklärung geht. Denn du hast eine Nachweispflicht und musst all deine Ausgaben, die du in der Steuererklärung geltend machen willst, begründen können. Daher solltest du alle deine Rechnungen und Belege sorgfältig aufbewahren. Vielen hilft es, Rechnungen gleich zu digitalisieren und abzuspeichern. So geht dir kein Zettelchen verloren. Spätestens am Tag der Abgabe wirst du darüber froh sein, alles zur Hand zu haben, was du für deine Steuererklärung brauchst.

Steuertipp Nr. 4: Zahlungen zur richtigen Zeit

Wusstest du, dass bei Ausgaben der Zahlungszeitpunkt eine Rolle spielt und nicht unbedingt das Rechnungsdatum? Dieser Tipp kann dir vor allem gegen Ende des Jahres dabei helfen, Steuern zu sparen. Schiebe gewisse Ausgaben einfach in das alte Jahr oder vertage sie in das nächste. Das Ziel: Versuche, Höchstbeträge möglichst auszuschöpfen. Vor allem bei haushaltsnahen Dienstleistungen oder Handwerkskosten ist das relevant. Folgendes solltest du bedenken:

  • Höchstbeträge und Zumutbarkeitsgrenzen prüfen
  • Kosten bündeln
  • Ausgaben vorziehen

Besonders dann, wenn du im Folgejahr voraussichtlich wesentlich weniger verdienen wirst, ist dieser Tipp sinnvoll. Wenn du in Rente oder Elternzeit gehst, kannst du die Ausgaben vom nächsten Jahr in das aktuelle Jahr vorziehen, da sie sich steuermindernd auswirken.

Genauso verhält es sich mit dem umgekehrten Fall: Wirst du im kommenden Jahr wesentlich mehr verdienen, solltest du mit bestimmten Ausgaben noch etwas warten. So kannst du die Steuerlast im Folgejahr senken.

Steuertipp Nr. 5: Zum richtigen Zeitpunkt heiraten

Wer heiraten will und die steuerlichen Vorteile davon kennt, sollte das Vorhaben, wenn möglich, noch im aktuellen Jahr durchziehen. Wer vor dem 31. Dezember heiratet, kann für das gesamte Jahr sogenanntes Ehegattensplitting beanspruchen. So geht Steuern sparen mit einer Heirat! Bei einer Trennung verhält es sich genau umgekehrt: Diese sollte man besser in das kommende Jahr verschieben.

Welche Steuerspartipps gibt es noch?

Die Steuererklärung ist sehr individuell. Es gibt Aspekte, die sich von Person zu Person unterscheiden. Besonderheiten stellen Einkünfte durch eine Immobilie dar, aber auch Gutverdiener sind anders gestellt als der durchschnittliche Angestellte. Welche Steuertipps gibt es für diese Ausnahmefälle?

Steuertipps für Immobilienbesitzer

Wer eine Immobilie besitzt, kann sich freuen: Eigentümer dürfen 20 % der anfallenden Handwerkerkosten von der Steuer absetzen. Dabei darf der Betrag 1.200 Euro nicht übersteigen. Somit kannst du Steuern sparen, wenn du eine eigene Immobilie hast.

Steuertipps für Gutverdiener

Steuern sparen als Gutverdiener – geht das? Wenn überdurchschnittlich gut verdienst und eine private Krankenversicherung hast, solltest du deine Beiträge für die PKV im Blick behalten. Du kannst Vorauszahlungen für bis zu drei Jahre steuerlich geltend machen.

Tipps zur Erbschaftsteuer

Auch die Erbschaftsteuer sollte bei der Steuererklärung nicht vergessen werden. Hier gibt es zahlreiche Steuerbefreiungen und Freibeträge. Aber auch die Kosten, die ein Erbe im Erbfall zahlen muss, können steuerlich geltend gemacht werden. So ist es dir als Erben beispielsweise möglich, Bestattungskosten pauschal in Höhe von 10.300 Euro ohne Nachweis von der Steuer abzusetzen.

Steuern sparen auf Kapitalerträge

Grundsätzlich gilt: Kapitalerträge bis 801 Euro bleiben steuerfrei. Man spricht von einem Sparerpauschbetrag, welcher übrigens jedem Bürger zusteht. Wenn du verheiratet bist, beträgt der Freibetrag ganze 1.602 Euro.

Fazit

Die Steuererklärung ist kein Hexenwerk – du musst nur ein paar Tipps und Tricks kennen, mit denen du Steuern sparen kannst. Dann ist es gar nicht mehr schwer, die Erklärung zu machen und Geld vom Staat zurückzubekommen.

Konntest du schon einen der genannten Steuertipps bei deiner Steuererklärung anwenden? Oder hast du vielleicht einen Tipp auf Lager, den wir in diesem Artikel noch nicht genannt haben? Dann fühle dich frei, deine Erfahrungen in den Kommentaren mit uns zu teilen!

Die 5 besten Steuertipps für deine Steuererklärung als Angestellter

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