Adieu Prokrastination – Aufschieberitis überwinden mit diesen 10 Tipps

Die Deadline rückt immer näher, das schlechte Gewissen wird größer und trotzdem kannst du dich einfach nicht aufraffen, deine Arbeit zu erledigen? Das Aufschieben ungeliebter Aufgaben kennt fast jeder – und bis zu einem gewissen Grad ist das auch ganz normal.

Kommt zum Aufschieben jedoch ein starker Leidensdruck oder Überforderung hinzu und wird die Motivationslosigkeit so groß, dass du deine Aufgaben nur selten bis zum Zeitpunkt X erledigt bekommst, spricht man von Prokrastination. Welche Ursachen und Gründe zum ständigen Aufschieben führen und mit welchen 10 Tipps du die Prokrastination überwinden kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist Prokrastination?

Der Begriff „Prokrastination“ leitet sich aus dem Lateinischen von „procrastinatio“ ab, was so viel wie „Aufschub“ bedeutet. Der umgangssprachliche Begriff der „Aufschieberitis“ ist hier also recht passend, da er eine pathologische Störung impliziert, die mit ständiger Prokrastination sehr häufig einhergeht.

Dieses „abnormale“, teils krankhafte Aufschieben oder Unterbrechen von Arbeit sollte hierbei von alltäglichen Trödeleien abgegrenzt werden. Seine Aufgaben hin und wieder aufzuschieben, betraf laut einer Studie der American Psychological Association (APA) bis zu 95 % der befragten Studierenden! Ernsthafte Schwierigkeiten mit stetiger Prokrastination hatten hingegen „nur“ 20 bis 40 % (Schouwenburg, Lay, Pychyl & Ferrari, 2004).

Da Prokrastination meist auch mit mangelnden Fähigkeiten zur Selbstorganisation einhergeht, sind häufig Studenten, Schüler oder Selbstständige betroffen, die ihre Arbeit ohne direkte Vorgesetzte planen und durchführen müssen. Die fehlende Kontrolle verleitet dabei häufig zum Aufschieben ungeliebter Aufgaben und zum Priorisieren anderer Tätigkeiten, die nicht zielführend sind.

5 Gründe & typische Verhaltensweisen bei Prokrastination

Das ständige Aufschieben und Unterbrechen von Aufgaben kann unterschiedlichste Ursachen haben und dabei typische Verhaltensweisen mit sich bringen. Während viele das Prokrastinieren auf reine Faulheit schieben, ist dies nur selten der alleinige Grund. Vielmehr ist Prokrastination meist eine Folge anderer Probleme, die regelmäßig im Arbeitsalltag auftreten.

Tipp 1: Schlechtes Zeitmanagement

Ein häufiger Grund für Prokrastination ist schlechtes bzw. gänzlich fehlendes Zeitmanagement. Vor allem wenn du selbst für die Organisation und Durchführung deiner Aufgaben verantwortlich bist und die Kontrolle von außen fehlt, solltest du sämtliche Arbeitsschritte im Voraus planen.

Um all deine Zwischenziele und Aufgaben sinnvoll zu organisieren, solltest du zunächst herauszufinden, welche Aufgaben wie viel Zeit in Anspruch nehmen. Wenn du dir diese Zeit nimmst und früh genug beginnst, verhinderst du, am Ende in Panik und Überforderung zu verfallen.

Tipp 2: Falsche Prioritäten

Pausen und ein regelmäßiges Kontrastprogramm zur Arbeit sind wichtig. Trotzdem ist die ständige Ablenkung und das Priorisieren nebensächlicher Tätigkeiten ein häufiger Grund für Prokrastination, die letztendlich zu einem enormen Leistungsdruck führt.

Mann entspannt sich lieber, anstatt zu arbeiten

Neben dem Priorisieren von Hobbys und anderen Freizeitbeschäftigungen ist auch die falsche Prioritätensetzung innerhalb deiner Arbeitsaufgaben eine häufige Ursache für Prokrastination; so werden leichtere Aufgaben zuerst erledigt, während unbeliebte Tätigkeiten immer weiter aufgeschoben werden. Auch hier ist Zeitmanagement und die vorherige Planung das A & O!

Tipp 3: Unrealistische Ziele & Selbstüberschätzung

Wer unter Aufschieberitis leidet, merkt oft erst viel zu spät, dass das geplante Arbeitspensum für einen bestimmten Zeitraum nicht zu bewältigen ist. Wer ständig prokrastiniert, sollte sich also einmal mit der Erreichbarkeit seiner Ziele auseinandersetzen.

In diesem Falle ist die Prokrastination eine Folge der Selbstüberschätzung, die natürlich auch mit anderen Ursachen wie einem schlechten Zeitmanagement oder falschen Prioritäten einhergehen kann. Um seine Ziele realistischer zu gestalten, eignet sich die SMART-Methode, die wir in Tipp 2 dieses Beitrags näher erläutern.

Tipp 4: Konzentrationsstörungen

Fehlende Konzentration ist ebenfalls eine häufige Ursache von ständiger Prokrastination. Wie bereits erwähnt, handelt es sich nicht nur beim Aufschieben des Arbeitsbeginns, sondern auch beim pathologischen Unterbrechen der Arbeit um Prokrastination. Dies passiert bei Konzentrationsstörungen sehr häufig.

Dass auch du unter Konzentrationsstörungen leidest, erkennst du z. B. daran, dass du dich ständig von deinem Handy oder von anderen, vermeintlich wichtigeren Tätigkeiten ablenken lässt und dich nicht oder nur sehr kurz auf die eigentliche Arbeit fokussieren kannst.

Tipp 5: Versagensängste & Perfektionismus

Auch die Angst vor Kritik oder schlechten Ergebnissen kann ein Grund sein, sich erst gar nicht an seine Aufgaben zu setzen und diese immer weiter vor sich herzuschieben. Wer schon im Voraus Versagensängste hat, fährt mit der Prokrastination eine Art Vermeidungsstrategie. Dass diese am Ende in einem noch größeren Leidensdruck mündet, wird dabei häufig ignoriert.

Auch wenn man zunächst glauben mag, dass Versagensängste und Perfektionismus zu einem besonders frühen und intensiven Auseinandersetzen mit den eigenen Aufgaben – der sogenannten Präkrastination – führen, ist das nicht immer der Fall.

Wann ist Prokrastination krankhaft?

Ständiges Aufschieben ist oft nicht die einzige Arbeitsstörung, die Studierende, Arbeitnehmer, Selbstständige oder Schüler bei der Erledigung von Aufgaben plagt. In einigen Fällen kann Prokrastination sogar ein Teil-Symptom tiefgreifender, meist psychischer Erkrankungen sein, die behandelt werden sollten.

Prokrastination aufgrund von Konzentrationsstörungen könnte zum Beispiel ein Hinweis auf AD(H)S sein; diese Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung beginnt meist im Kindes- und Jugendalter. Neben Aufmerksamkeits- und Selbstregulationsproblemen geht sie häufig mit einem impulsiven Verhalten einher.

Auch Depressionen oder Zwangsstörungen sind mögliche psychische Erkrankungen, die bei starker pathologischer Prokrastination ausgeschlossen werden sollten. In diesem Fall kommt meist eine unüberwindbar scheinende Antriebslosigkeit hinzu, die Betroffene nahezu lähmt. In diesen Fällen werden neben einer psychologischen Therapie häufig auch Medikamente verschrieben.

Häufige Folgen von ständigem Prokrastinieren

Dass Prokrastination zum Problem werden kann, ist nicht nur an negativen Rückmeldungen von Vorgesetzten, Kunden, Dozenten oder Lehrern zu erkennen. Neben Kritik an der eigenen Arbeitsleistung und den daraus resultierenden mangelhaften Ergebnissen kannst auch du selbst schnell unter den Folgen ständiger Aufschieberitis leiden. Folgende Konsequenzen drohen bei starker Prokrastination:

  • Schlechte Leistung & mangelhafte Ergebnisse
  • Negative Rückmeldungen, ggf. sogar Kündigung
  • Eigenes Potenzial bleibt ungenutzt
  • Bulimielernen /-Arbeiten (keine langfristigen Lerneffekte)
  • Schlechtes Gewissen & Schuldgefühle
  • Physische Leiden (Kopfschmerzen, Verspannungen etc.)
  • Psychische Leiden (Stress, Druck, Ängste, Unruhe etc.)

Wann Aufschieberitis behandelt werden sollte, kann nicht verallgemeinert werden. Spätestens wenn du selbst unter den Folgen der Prokrastination leidest, solltest du dir Hilfe suchen – sei es mit unseren 10 Tipps, speziellen Büchern oder in Form therapeutischer Behandlung. Um dich selbst besser kennenzulernen, kann es außerdem hilfreich sein, zunächst deinen Prokrastinationstypen zu ermitteln.

Welcher Prokrastinationstyp bin ich?

In der Literatur werden 2 Prokrastinationstypen unterschieden: Der Erregungsaufschieber und der Vermeidungsaufschieber (Rückert: Schluss mit dem ewigen Aufschieben, 2011). Welcher Typ du bist, lässt sich anhand typischer Merkmale und Glaubenssätze leicht herausfinden. Gehe dafür in dich und frage dich, welche der folgenden Situationen dir bekannt vorkommen.

Der Erregungsaufschieber…

… „kann nur unter Druck arbeiten“.

… ist auf der Arbeit entweder unausgelastet oder sehr hektisch.

… prahlt bzgl. der Erledigung von Aufgaben am ehesten mit seinem Tempo.

… arbeitet schnell, aber nicht immer gründlich.

… ist ein extrovertierter Typ, der auch in seiner Freizeit Action braucht.

Der Vermeidungsaufschieber…

… ist in unbekannten Situationen unsicher & hat Angst vor Kritik.

… kann schlecht mit negativen Gefühlen wie Stress umgehen.

… ist eher introvertiert & verlässt ungern die persönliche Komfortzone.

… ist perfektionistisch, gründlich und möchte, dass alle zufrieden sind.

… leidet kurz vor der Deadline unter einem enormen inneren Leidensdruck.

Was kann man gegen Prokrastination tun? 10 Tipps & Tricks

Mittlerweile weißt du, was Prokrastination ist, welche Gründe und Folgen Aufschieberitis haben kann, und möglicherweise hast du auch schon herausgefunden, welcher Prokrastinationstyp du bist; all dies sind wichtige Schritte, um dich selbst besser einschätzen und Wege finden zu können, mit denen du die Prokrastination überwinden kannst.

Möglicherweise sind nicht alle unsere 10 Tipps auf deine individuelle Situation anwendbar. Trotzdem können sie dir sicherlich dabei helfen, einen geregelten Arbeitsrhythmus zu finden und Aufgaben weniger vor dir herzuschieben. Hast du selbst einen Pro-Tipp gegen Aufschieberitis? Dann lass uns gern in den Kommentaren wissen, was dir geholfen hat!

Tipp 1: Finde die Ursachen der Aufschieberitis heraus

Um effektiv etwas an deiner Situation ändern und die Prokrastination überwinden zu können, solltest du zunächst deine persönlichen Herausforderungen bei der Erledigung von Aufgaben hinterfragen. Möglicherweise hast du dich in einem der fünf in diesem Beitrag genannten Gründe für Prokrastination bereits wiedererkannt. Häufig ist auch eine Kombination mehrerer Faktoren der Grund für eine ausgeprägte Aufschieberitis.

Egal, ob du an deiner Selbstorganisation und Prioritätensetzung arbeiten oder Konzentrationsstörungen und extremen Perfektionismus überwinden musst; unsere 10 Tipps sollten dir in jedem Falle dabei helfen, produktiver zu arbeiten und weniger aufzuschieben. Wird dein Leidensdruck dadurch trotzdem nicht reduziert, sollten psychische Erkrankungen durch eine professionelle Beratung ausgeschlossen werden.

Tipp 2: Definiere Ziele SMART

Oftmals sind Zeitmanagement und falsche Prioritäten der Grund für Aufschieberitis. In diesem Fall ist es hilfreich, sämtliche Arbeitsschritte im Voraus zu planen und entsprechende Ziele zu definieren. In der Projektplanung ist die SMART-Methode sehr beliebt, da sie sich auf nahezu alle Aufgaben anwenden lässt und die Selbstorganisation vereinfacht.

Jeder Buchstabe steht bei der SMART-Methode für eine Eigenschaft, die du bei der Zieldefinition einhalten sollest:

(S)pezifisch

Achte darauf, dir stets spezifische, also möglichst konkrete Ziele zu setzen. Hierbei ist es wichtig, nicht nur dein Hauptziel – z. B. die Abgabe der Hausarbeit –, sondern auch sämtliche Zwischenziele möglichst chronologisch zu definieren. Bei der Abgabe einer Hausarbeit kann das z. B. die Festlegung eines Themas, die Recherche nach Literatur oder die Erstellung des Inhaltsverzeichnisses sein. Je mehr kleine Ziele du konkretisierst und dann als erledigt abhaken kannst, desto erfolgreicher fühlt sich der Prozess an.

(M)essbar

Neben der konkreten Zielsetzung sollten deine Ergebnisse bzw. die Zielerreichung auch messbar sein. Eine To-do-Liste hilft dabei, dir sämtliche Ziele schriftlich vor Augen zu führen und diese nach der Erledigung abzuhaken. Außerdem ist es sinnvoll, genauere Angaben zu machen. Die Suche nach Literatur ist zum Beispiel „messbarer“, wenn du dir als Ziel setzt, mindestens 5 Schriftstücke zu sammeln.

(A)ttraktiv

Dieser Punkt kann insbesondere für Personen, die zum Prokrastinieren neigen, irreführend klingen. Attraktiv bedeutet in diesem Zusammenhang nämlich nicht „attraktiv“ für dich persönlich, sondern sollte eher mit zielführend gleichgesetzt werden; mache dir bei der Definition deiner Ziele klar, welche Schritte zur Aufgabenbewältigung von größter Priorität sind und welche Punkte womöglich optional oder sogar obsolet sind. Dies schafft einen besseren Überblick darüber, welche Aufgaben du ggf. an den Anfang stellen solltest, um sie in vorgegebener Zeit zu bewältigen. Mehr dazu in Tipp 7.

(R)ealistisch

Du prokrastinierst, weil du dich häufig selbst überschätzt und denkst, du könntest all deine Aufgaben in kürzester Zeit erledigen? Dann bist du wahrscheinlich ein Erregungsaufschieber, der dazu neigt, seine Arbeit zwar schnell, aber nicht immer gründlich zu erledigen. Um negative Kritik seitens deiner Vorgesetzten, Kunden oder Dozenten zu vermeiden, solltest du deine Ziele in diesem Falle realistischer planen.

Überlege dir, nachdem du sämtliche Zwischenziele definiert hast, ob diese realistisch in der vorgegebenen Zeit zu erreichen sind – oder ob es ihnen am Ende aufgrund von Zeitmangel möglicherweise an Qualität fehlt. Anhand der zuvor definierten Attraktivität sämtlicher Aufgaben kannst du nun entscheiden, ob und welche Schritte du reduzieren könntest.

(T)erminiert

Um dein Zeitmanagement in den Griff zu bekommen und die Prokrastination zu überwinden, ist es besonders wichtig, sämtliche Zwischenziele zu terminieren. Anhand des genannten Beispiels solltest du also sowohl für die Festlegung eines Themas, für die Literaturrecherche, das Layout oder für die Formulierung – möglicherweise sogar kapitelweise – ein Start- und ein Enddatum festlegen. Auch hier ist die realistische Planung wichtig! Nimm dir lieber 1-2 Tage mehr, als du eigentlich benötigen solltest und beginne frühestmöglich mit deinen Aufgaben.

Tipp 3: Organisiere Aufgaben handschriftlich

EXCEL-Tabellen, Word-Dokumente und Online-Kalender; all das sind großartige Tools, um möglichst schnell und effizient zu planen, Dokumente zu versenden oder sie übersichtlich sortieren zu können. Um Aufgaben jedoch fest in deinem Kopf zu manifestieren und ihre Wichtigkeit hervorzuheben, ist es hilfreich, deine mithilfe von Tipp 2 definierten Ziele handschriftlich niederzuschreiben; „von der Hand in den Kopf“ heißt es hier so schön.

Zur besseren Planung eignen sich Taschenkalender hierbei genauso gut wie Wandkalender, Notizbücher oder ein einfaches Blatt Papier, das du an die Wand über deinem Schreibtisch hängst – wichtig ist nur, dass du deine handschriftlich notierten Aufgaben häufig siehst und dich so wieder an sie erinnerst. Auch die Möglichkeit, diese nach Erledigung direkt auf dem Papier abzuhaken oder durchzustreichen, ist ein besseres Gefühl als die digitale Alternative und trägt zur Motivation bei.

Tipp 4: Plane regelmäßige kurze Pausen & freie Tage ein

Um am Ball zu bleiben und den Arbeitsdruck zu reduzieren, ist das Einplanen fester Pausen und freier Tage mindestens genauso wichtig wie das Terminieren bestimmter Zwischenziele. Beginnst du früh genug mit deiner Arbeit, anstatt sie bis kurz vor Schluss aufzuschieben, kannst du dir diese Pausen auch ganz ohne schlechtes Gewissen gönnen; schnell wirst du merken, dass du bei der Erledigung von Aufgaben weniger gestresst bist.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass es dabei sinnvoller ist, an einem Arbeitstag mehrere kurze, anstatt einer langen Pause zu machen. Um deine Konzentration zu steigern, ist es daher sinnvoll, nach jeder Stunde Arbeit 5 bis 10 Minuten Pause einzulegen. In dieser Zeit solltest du vollkommen abschalten und dich am besten außerhalb deines Arbeitsumfeldes befinden; eine kurze Pause an der frischen Luft ist die ideale Beschäftigung. Neben Pausen während der Arbeitszeit sind auch vollkommen freie Tage wichtig, um motiviert zu bleiben.

Mann schläft aufgrund Erschöpfung von der Arbeit am Schreibtisch

Zu Prokrastination neigende Menschen sind kurz vor der Deadline stattdessen oft tage- und nächtelang beschäftigt, um ihre Arbeit doch noch frühzeitig abzuschließen. Dies steigert jedoch nur den Druck; sorge daher am besten für 1 bis 2 arbeitsfreie Tage in der Woche und versuche, jede Nacht ca. 8 Stunden erholsamen Schlaf zu bekommen.

Tipp 5: Schaffe ein produktives Arbeitsumfeld

Auch dein Arbeitsumfeld trägt maßgeblich zur Produktivität bei und kann dir helfen, Prokrastination zu überwinden. Wichtig sind dabei vor allem 2 Faktoren: Dass du dich wohlfühlst und dass dein Arbeitsplatz möglichst reduziert gestaltet ist.

Letzteres schützt vor allem Menschen mit Konzentrationsproblemen davor, sich ablenken zu lassen. Wenn du es nicht für deine Arbeit benötigst, ist es auch sinnvoll, dein Handy aus deinem Arbeitsumfeld zu verbannen. So kannst du dich bis zur nächsten Pause vollkommen auf deine Arbeit fokussieren.

Damit du dich trotz einer minimalistischen Umgebung wohlfühlst, solltest du auch am Schreibtisch deinen persönlichen Geschmack verwirklichen. Egal ob im Home-Office oder im Büro; Pflanzen, ein Foto deiner Liebsten, eine schöne Wandfarbe oder ein bequemer Schreibtischstuhl sorgen bereits für mehr Wohlfühlcharakter. Auch hier gilt jedoch: Weniger ist mehr!

Tipp 6: Belohne dich für Erfolge

Insbesondere Vermeidungsaufschieber haben häufig Versagensängste und sind gestresst, da sie befürchten, von Vorgesetzten für ihre Arbeit kritisiert zu werden. Da Chefs, Kunden und Lehrer meist erst am Ende – und häufig nur bei Fehlern Rückmeldung geben – ist es wichtig, dich selbst auch während des Prozesses immer wieder für Erfolge zu belohnen und zu loben!

Wenn du Dinge frühzeitig erledigen konntest, die du normalerweise tage- oder wochenlang vor dir hergeschoben hättest, kannst und solltest du wirklich stolz auf dich sein. Belohne dich dann immer wieder mit Kleinigkeiten; sei es ein Kinobesuch, ein Wellness-Tag zu Hause oder einfach nur mit deiner Lieblingssüßigkeit.

Und: Verzeihe dir, wenn du zurück in die Prokrastination gefallen bist, betrachte es als „Ausrutscher“ und gib nicht auf, an dir zu arbeiten. Wer jahrelang zu bestimmten Verhaltensweisen tendiert hat, kann diese in der Regel nicht von jetzt auf gleich ablegen.

Tipp 7: Erledige das Unangenehmste zuerst

In Tipp 2 hast du bereits all deine Zwischenziele konkretisiert und nach ihrer Relevanz sortiert. Sicherlich sind dir dabei einige Punkte aufgefallen, die du weniger gern erledigst als andere. Um nicht in die Prokrastination zu verfallen, ist es durchaus sinnvoll, diese Punkte ggf. als Erstes abzuhaken – am besten fängst du jetzt damit an!

Beim Erledigen ungeliebter Arbeit ist der erste Schritt meist auch der schwierigste. Wenn du dich erst einmal in ein Thema eingearbeitet hast, kommt der Workflow dann oft von ganz allein. Denk daher nicht zu viel über die Arbeit nach, sondern fang einfach an. Damit wären wir dann auch schon beim nächsten Tipp…

Tipp 8: Schenke negativen Gefühlen weniger Aufmerksamkeit

Kennst du das? Du schiebst eine Aufgabe tage-, wochen-, ja in einigen Fällen sogar monatelang vor dir her und die Hürde, einfach anzufangen, scheint immer größer zu werden. Oft sind die negativen Gefühle und Gedanken an eine Aufgabe allerdings viel angsteinflößender als die Aufgabe selbst; hat man erst einmal begonnen, scheint aus dem Elefanten wieder eine Mücke zu werden.

Motivationsliste gegen Prokrastination

Auch wenn es oft leichter gesagt ist als getan: Schenke deinem Schweinehund weniger Aufmerksamkeit und halte dir stets die positiven Konsequenzen vor Augen, wenn du früh genug mit deiner Arbeit beginnst: Weniger Stress und Druck kurz vor der Deadline, mehr Zeit für regelmäßige Belohnungen & Pausen und eine bessere Qualität deiner Arbeitsergebnisse.

Tipp 9: Halte dir die Konsequenzen der Prokrastination vor Augen

Im vorherigen Tipp solltest du dir die positiven Folgen verinnerlichen, die du bei frühzeitigem Arbeitsbeginn erwarten kannst. Genauso hilfreich kann es sein, dir immer wieder die Konsequenzen vom Prokrastinieren vor Augen zu halten. Einige negative Folgen haben wir dir bereits am Anfang dieses Beitrags genannt – darunter fallen z. B. schlechte Rückmeldungen, aber auch persönliche Konsequenzen wie physische und psychische Leiden.

Hast du selbst Erfahrungen mit den negativen Folgen von Prokrastination gemacht? Dann teile deine Erfahrungen mit Aufschieberitis gern in den Kommentaren unter diesem Beitrag. Wir von Reucodi freuen uns auf den Austausch und auf deine Tipps, Fragen oder Anregungen!

Tipp 10: Fang JETZT an!

Du hast all unsere Informationen und Tipps gegen Aufschieberitis gelesen und verinnerlicht? Dann ist es jetzt an der Zeit für den wichtigsten aller Tipps, um Prokrastination zu überwinden: Fang JETZT an! Nichts und niemand hält dich auf – und das solltest du dir auch immer wieder sagen, wenn du dich beim Prokrastinieren erwischst.

Ist es bei dir nicht gerade mitten in der Nacht oder hast du bereits einen arbeitsreichen Tag hinter dir, so kannst du diesen Tipp wörtlich nehmen und wirklich genau jetzt unsere Webseite schließen und mit der Arbeit beginnen, die du schon wochenlang vor dir herschiebst. Zusammen mit all den anderen Tipps von Reucodi wirst du deine Prokrastination sicherlich schnell überwinden.

Häufige Fragen zur Aufschieberitis

Was ist der Unterschied zwischen Prokrastination & Faulheit?

Prokrastination ist klar von Faulheit und Trödeleien zu unterscheiden, da es sich bei Prokrastination um eine pathologische Störung handelt. Obwohl Betroffene sehr unter den Folgen der Aufschieberitis leiden, ist sie oft nur schwer zu überwinden – insbesondere, wenn sie ein Teil-Symptom einer psychischen Erkrankung darstellt.

Wer hilft mir, Aufschieberitis zu überwinden?

Leichte Formen der Prokrastination kannst du selbst mit unseren 10 Tipps, mit Apps oder Literatur zum Thema überwinden; im Buch „Schluss mit dem ewigen Aufschieben“ (Rückert) erfährst du, wie du die Prokrastination als Vermeidungs- oder Erregungsaufschieber überwinden kannst. Leidest du extrem unter deiner Aufschieberitis, kann auch therapeutische Hilfe das Mittel der Wahl sein.

„Ich kann nur unter Druck arbeiten“: Was steckt dahinter?

Den Satz „Ich kann nur unter Druck arbeiten“ hast auch du sicherlich schon einmal gehört oder sogar selbst gesagt. Ob nur eine Ausrede für das Aufschieben oder tatsächlich Wahrheit dahintersteckt, kannst du anhand deines Prokrastinationstyps erkennen. Auch wenn Erregungsaufschieber kurz vor der Deadline wirklich schneller und fokussierter arbeiten können, bleibt die Qualität dennoch häufig auf der Strecke.

Adieu Prokrastination – Aufschieberitis überwinden mit diesen 10 Tipps

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen