Unserer Ansicht erscheint das onvista-Depot auf den ersten Blick günstig, enttäuscht aber bei einem genaueren Hinblick: Das Wertpapierdepot der Direktbank onvista ist zwar etwas günstiger als die Depots vieler anderer Direktbanken, aber hat dafür wesentlich weniger zu bieten.
Weil das onvista-Depot lediglich ein an Highlights armes Wertpapierdepot mit tendenziell hohen Gebühren ist, raten wir dir zu einem Vergleich der anderen Depotanbieter. Du findest auf unserer Website sicher ein Depot, das besser für dich geeignet ist.
Die wichtigsten Vor- und Nachteile des onvista-Depots
Früher wurden unter der Marke onvista Finanz-Websites geführt. Irgendwann fing das Unternehmen an, eigene Finanzprodukte anzubieten. Eines dieser Produkte war ein Girokonto. Nachdem das Unternehmen als Direktbank mit seinen wenigen Kontomodellen Erfolge verzeichnete, wurde onvista von der Commerzbank aufgekauft. Unter Führung der Commerzbank wurde das Angebot um ein onvista-Depot erweitert.
Diese Chronologie, die sich wie der beachtliche Aufstieg eines kleinen Online-Finanzratgebers zu der vollwertigen Bank onvista liest, ist das einzig Besondere an dem onvista-Depot. Ansonsten hat der Depotanbieter im Vergleich zur Konkurrenz – ob Filialbanken, andere Direktbanken oder Online-Broker – keine Besonderheiten zu bieten.
Wagen wir doch mal einen Blick auf einige Konkurrenten…
- Der Online-Broker flatex ist einer der teuersten Online-Broker und wir empfehlen hier keine Depoteröffnung. Doch immerhin hat der Anbieter für sein flatex-Depot eine mehrfach prämierte Trading-App, die top strukturiert ist und dein Trading optimieren kann.
- Die Filialbank TARGOBANK und der Online-Broker Smartbroker haben keine Trading-Apps und schneiden in diesen Kritikpunkten leider schwach ab. Allerdings gleicht die TARGOBANK diesen Nachteil durch – für Filialbank-Verhältnisse – erstaunlich geringe Gebühren, zahlreiche Kontomodelle und einen optimalen Kundenservice beim TARGOBANK-Depot aus. Das Smartbroker-Depot wiederum ist eines der bei weitem günstigsten Depots auf dem Markt, weswegen wir die Depoteröffnung bei Smartbroker jeder Person empfehlen können.
- Auch die Wertpapierdepots der Direktbanken Consorsbank und ING DIBA haben ihre Besonderheiten. Beim Consorsbank-Depot hast du Zugriff auf diverse nützliche Tools und profitierst im Alter von zwischen 18 und 25 Jahren von einem besonders attraktiven Depotmodell. Das ING-Depot überzeugt durch die günstigsten Ordergebühren aller Direktbanken. Sowohl die Consorsbank als auch die ING bieten dir einen bemerkenswert guten Service.
…und dann gibt es das onvista-Depot, das in der großen Menge an Wertpapierdepots von Banken und Online-Brokern nicht hervorsticht. Es ist günstiger und laut onvista-Depot-Erfahrungen verschiedener Kunden wohl etwas zuverlässiger als das flatex-Depot. Das onvista-Depot hat im Gegensatz zum TARGOBANK-Depot und Smartbroker-Depot eine Trading-App und sticht die beiden Anbieter in diesem Kriterium aus.
„Wenn man es so auslegen möchte: Die Besonderheit des onvista-Depots ist, dass es nahezu alle Basics abdeckt, die z. B. ein risikofreudiger Trader und/oder sicherheitsbedachter Anleger von einem Wertpapierdepot erwartet.“
Man kann per se nicht sagen, dass das onvista-Depot schlecht ist. Allerdings fehlen dem onvista-Depot die individuellen Highlights. Folglich ist das onvista-Depot kaum an das persönliche und spezielle Trading- und Anlageverhalten anpassbar, sondern lediglich ein allgemeines Depot für Trader und Anleger, die nicht wissen, was sie wollen.
Allen Tradern und Anlegern, die ein maßgeschneidertes Wertpapierdepot suchen und in ihrem Depot langfristig Vermögen aufbauen und im Erfahrungsschatz wachsen möchten, legen wir nahe, ein bestehendes onvista-Depot zu kündigen und/oder ein neues Depot bei einem anderen Anbieter zu eröffnen.
Checkpoint #1: Die onvista-Depot-Kosten sind nur etwas günstiger als bei anderen Direktbanken.
Die onvista-Bank verlangt von dir für die Verwahrung deiner Wertpapiere auf dem Depot und für die Verwahrung von Guthaben auf deinem Verrechnungskonto keine Gebühren. Bezüglich des Verwahrentgelts fürs Verrechnungskonto solltest du dich allerdings auf dem Laufenden halten, denn es kann zu Änderungen kommen; künftig könnten für Guthaben über beispielsweise 50.000 Euro Strafzinsen anfallen.
Fürs Erste betreffen die onvista-Depot-Kosten nur die Ausführung von Orders und Sparplänen. Wenn du also Aktien kaufst oder monatlich einen ETF-Sparplan besparst, musst du für die Durchführung der jeweiligen Transaktion Gebühren bezahlen.
Um detaillierte Informationen zu den onvista-Depot-Kosten zu erhalten, rufst du am besten das onvista-Preis-Leistungsverzeichnis unter diesem Link auf. Wir fokussieren uns in den nächsten Absätzen nur auf die grundlegenden Gebühren.
Ordergebühren bei der onvista: Nichts ist, wie es scheint…
Die onvista-Bank wirbt mit einem Festpreisdepot. Hierbei beläuft sich die Aussage „Festpreis“ auf die feste Orderprovision in Höhe von 5,00 Euro. Allerdings erhebt die Bank bei jeder Order zusätzlich eine pauschalierte Handelsplatzgebühr, die 2,00 Euro beträgt.
„Diese Gebühren gelten beim Wertpapierhandel über: Tradegate Exchange, Quotrix, Regionalbörsen, Börse Stuttgart (Euwax), Börse Frankfurt Zertifikate, OTC, KAG und Xetra. Die einzigen ausländischen Handelsplätze, über die bei onvista gehandelt werden kann, sind die US-Börsen Nasdaq, NYSE und AMEX. Hier beläuft sich die Orderprovision auf 10,00 Euro und die Handelsplatzgebühr auf 5,00 Euro.“
In unseren Augen könnte onvista transparenter werben und direkt von einem Festpreis-Depot mit 7,00 Euro Kosten sprechen. Zwar werben auch andere Depotanbieter nur unter Angabe der Höhe der Orderprovision, doch dort hat es praktische Gründe: Nicht an allen Handelsplätzen wird eine Handelsplatzgebühr erhoben und meist variiert die Gebühr mit dem jeweiligen Handelsplatz. Die onvista hingegen hat die Handelsplatzgebühr pauschalisiert und könnte diese als Festpreis aufführen.
Leider kommuniziert onvista die pauschalierte Handelsplatzgebühr nicht auf Anhieb – das hat für uns einen faden Beigeschmack und wirkt intransparent den Kunden gegenüber. Beim Wertpapierhandel fallen neben den Orderprovisionen und ggfs. den Handelsplatzgebühren der Depotanbieter ohnehin meist noch die Börsengebühren, Maklercourtagen und sonstigen individuellen Kosten der jeweiligen Börsen an.
Letztlich haben Kunden genug zu rechnen, um bei allen Kosten den Überblick zu behalten – da braucht es nicht noch einen Depotanbieter, der zunächst mit 5,00 Euro Festpreis wirbt, aber an jedem Handelsplatz ein pauschalisiertes Handelsplatzentgelt verlangt und dieses Entgelt trotzdem nur im Kleingedruckten kommuniziert.
Bei all der Kritik ist zu bedenken: Diverse Depotanbieter bieten über einige der Handelsplätze, die auch onvista zur Auswahl hat, den Handel ohne Handelsplatzgebühren oder zu weitaus geringeren Handelsplatzgebühren an.
„Beim Handel mit Derivaten und Optionsscheinen sind andere Gebühren als die regulären Ordergebühren zu entrichten. Alle relevanten Angaben zu den Gebühren beim Handel mit Derivaten und Optionsscheinen findest du im onvista-Preis-Leistungsverzeichnis.“
Sparplangebühren: Der sprichwörtliche „Wolf im Schafspelz“
Man spricht im Volksmund vom „Wolf im Schafspelz“, wenn etwas zunächst gut bzw. nett erscheint und sich im Nachhinein als schlecht entpuppt. Also dann:
- Zunächst sehen die 1,00 Euro Kaufgebühr (zzgl. Fremdkosten und Spesen) bei Sparplänen nach geringen Kosten aus. Auch die Auswahl an Sparplänen (Fonds-, ETF-, Zertifikate- und ETC-Sparpläne) überzeugt auf den ersten Blick.
- Doch nun kommt der erste Haken: Du musst bei jeder Ausführung eines Sparplans, also bei jeder Sparrate, mindestens 50,00 Euro investieren. Zudem gilt ein Maximum in Höhe von 500,00 Euro. Weniger problematisch ist der Maximalbetrag, doch ist der minimale Sparbetrag mit 50,00 Euro für alle Sparanfänger, die zunächst lieber 20,00 Euro bis 30,00 Euro anlegen möchten, etwas hoch.
- Der zweite Haken: Beim Verkauf des Sparplans gelten keine Mindest- und Maximalbeträge, doch dafür greift nicht mehr die Gebühr mit 1,00 Euro zzgl. Fremdkosten und Spesen. Beim Verkauf von Sparplananteilen musst die Orderprovision in Höhe von 5,00 Euro, die auf 2,00 Euro pauschalierte Handelsplatzgebühr sowie die sonstigen Kosten aus dem Wertpapierhandel tragen.
Die onvista-Bank setzt scheinbar gezielt Akzente, die die Investition in Sparpläne attraktiv, aber den Verkauf von Sparplananteilen unattraktiv machen und noch dazu die Haltedauer der Sparer eventuell über ein rationales Maß hinaus erhöhen. Wir finden diese Gebührenregelung fragwürdig.
Checkpoint #2: Der Großteil der onvista-Depot-Erfahrungen ist unspektakulär – so, wie es auch das Depot an sich ist.
In den onvista-Depot-Erfahrungen spiegelt sich im Endeffekt nur das wider, was wir schon in den vorangehenden Absätzen geschildert hatten: Dem Depot der onvista-Bank fehlt es an Besonderheiten. Kaum eine der Kundenbewertungen in den Online-Portalen überrascht.
Lediglich ein Thema scheint viele der Kunden von onvista zu beschäftigen. Dieses ist der schlechte Kundenservice der Direktbank. Obwohl Direktbanken im Allgemeinen für einen eher schwachen Service bekannt sind und wir diesen Kritikpunkt von Kunden normalerweise nicht stark gewichten, müssen wir den kritischen Worten der Kunden über den Service von onvista besondere Aufmerksamkeit schenken.
„Die Bestandskunden scheinen sich mit dem schlechten Service der onvista Bank abgefunden zu haben. Doch mittlerweile handeln diese Kunden: Viele langjährige Bestandskunden entscheiden sich, die Wertpapiere langsam zu verkaufen und das flatex-Depot zu kündigen, um zu anderen Depotanbietern zu wechseln.“
Der Kundenservice der onvista scheint besonders schlecht zu sein. In vielen onvista-Depot-Erfahrungen werden extreme Erlebnisse über plötzliche Konten- und Depotkündigungen sowie wochenlange Wartezeiten auf Antworten und Depotüberträge geschildert. Angesichts der Menge an Negativbewertungen können wir nur sagen: Wenn du tatsächlich ein onvista-Depot eröffnen möchtest, solltest du am besten nicht auf den Service angewiesen sein.
Fazit & Weiterführendes
Keinem Trader und keinem Anleger, der sich auf der Suche nach einem guten Wertpapierdepot ein bisschen Mühe gibt, wird das onvista-Depot in den Sinn kommen. Nur, wenn du auf die Schnelle ein Depot eröffnen und dich nicht näher informieren möchtest, ist die Depoteröffnung bei der onvista-Bank eine plausible Option. Wenn das bei dir so ist, dann gehe gern den einfachen Weg, indem du dich jetzt entscheidest, ein onvista-Depot zu eröffnen.
Wir raten dir jedoch dazu, dir zumindest unsere Info-Seiten zu den anderen Anbietern durchzulesen und so die Depots verschiedener Banken und Online-Broker zu vergleichen.
onvista-Depotübertrag
Im Prinzip kann man sich diesen Abschnitt schenken. Fast jeder Depotanbieter hat einen digitalen kostenfreien Depotwechselservice, die onvista-Bank aber nicht. Bei onvista musst du den Antrag auf eine Depotübertragung per Post verschicken.
Als wäre das nicht genug, zieht sich die Übertragung von Wertpapieren zu der Direktbank laut onvista-Depot-Erfahrungen meist über mehrere Wochen hin. Das ist ein entschieden zu langer Zeitraum für den onvista-Depotübertrag.
onvista-Depot meiden und bei anderen Depotanbietern mehr profitieren
Vergleiche die anderen Depotanbieter! Sogar die eigentlich teureren Filialbanken haben für viele Kunden bessere Depotmodelle als die onvista Bank, denn viel günstiger als z. B. das Sparkasse-Depot ist das onvista-Depot überhaupt nicht.
Finde mit unserem Depotvergleich ein Depot, bei dem dich eine höhere Renditewahrscheinlichkeit und umfassendere Leistungen erwarten!
Was nach dem Lesen übrig blieb: FAQ zum onvista-Depot
Sollten bei dir Fragen offen geblieben sein, dann scrolle gern durch die folgenden FAQs mit weiteren Informationen zum onvista-Depot! Hier findest du die ein oder andere Info, die in unserem Text fehlt.
Wie bekomme ich Geld auf mein onvista-Depot?
Gar nicht. In dem onvista-Depot werden lediglich Wertpapiere verwahrt. Das Geld überweist du stattdessen auf ein Verrechnungskonto, das du bei der onvista Bank kostenfrei bei der Depoteröffnung erhältst. Die Zahlungen und Überweisungen, die im Zusammenhang mit deinen Trades und Geldanlagen anfallen, werden über dieses Verrechnungskonto abgewickelt.
Ist onvista ein Broker?
onvista selbst ist eine Direktbank, doch sie hat Broker in ihren Reihen, um den Kauf und Verkauf von Wertpapieren abwickeln zu dürfen.
Hat onvista eine App?
onvista hat keine App fürs Wertpapierdepot. Du nutzt für die Erteilung der An- und Verkaufsorders stattdessen die Website des Anbieters. Immerhin hat onvista die Website so optimiert, dass du bei einem Aufruf der Website über das Smartphone sofort zu einer mobiloptimierten Übersicht geleitet wirst.
Diese Optimierung wird als „onvista-Webtrading“ bezeichnet. Nähere Informationen hierzu erwarten dich auf dieser Webseite bei onvista.
Wer steht hinter der onvista Bank?
Hinter der onvista Bank steht die Commerzbank. Trotz der Übernahme durch die Filialbank Commerzbank hat onvista den eigenen Namen und die eigenen Konditionen für Kunden behalten.
Gibt es ein onvista-Depot für Kinder?
Nein, es existiert derzeit (Stand: Juli 2025) kein onvista-Depot für Kinder.